Röhl/Röhl: Allgemeine Rechtslehre
„Wer das Jurastudium beginnt, steht vor einer erdrückenden Fülle des Stoffes. Deshalb ist es immer wieder überraschend, wie schnell und sicher erfahrene Juristen sich mit neuen Rechtsfragen oder gar in fremden Rechtsordnungen zurechtfinden.“ So beginnt der Klappentext dieses Werkes. Die Autoren wollen dem Studierenden mit diesem Buch einen Leitfaden anbieten, der die Arbeit erleichtern soll. Das Verständnis für die Jurisprudenz soll geschärft werden. Dieses Buch soll helfen zu entscheiden und Sachverhalte zu lösen, ohne dass Schemata auswendig gelernt werden müssen – weil das Grundverständnis gefördert werden soll.
Einen solchen Ansatz hört man von fortgeschrittenen Juristen immer wieder: „Man muss keine Schemata lernen, denn der Aufbau ergibt sich zwingend logisch aus dem Gesetz und den Rahmenbedingungen.“ Das ist natürlich wahr; wer sich mit diesem Werk beschäftigt, der wird verstehen, wie Jura hinter den Kulissen funktioniert. Die Schreibweise ist verständlich, der Umfang jedoch schier umwerfend: Fast 700 Seiten relativ klein beschrieben warten auf den geneigten Leser – sehr viel, um es vor dem Beginn des Studiums oder „mal eben“ zu erfassen.
Auch kann der Kaufpreis von 40 Euro nicht wirklich überzeugen. Erfrischend ist die erste (und einzige) Fußnote in diesem Werk – der Verweis darauf, dass keine Fußnoten Verwendung finden. Jedoch lässt das Fehlen ebendieser Fußnoten eine konkrete Weiterbeschäftigung mit dem Thema kaum zu.
Die strukturierte und saubere Arbeit muss jedoch gewürdigt werden – wer sich für Jura hinter den Kulissen interessiert, über Grundzüge von „Rechtsnormen“ und „Recht und Gerechtigkeit“ etwas lernen möchte, wem Rechtsphilosophie am Herzen liegt, der sollte sich dieses Buch tatsächlich einmal anschauen.
Auch wenn die Autoren scheinbar den Anspruch erheben: Examensnotwendig ist das Werk jedoch nicht.
[rating:2.5]