Heussen: Time Management für Anwälte
Eine Rezension zum Theme „Time Management für Anwälte“, Angeboten von und für Studierende der Rechtswissenschaft – macht das Sinn? Die Frage stellte sich auch der Redaktion, als uns dieses Buch angeboten wurde. Nach kurzer Diskussion war uns allen klar: Ein Großteil von uns wird wahrscheilich Rechtsanwalt oder Rechtsanwältin. Im Praktikum hat man auch mal gesehen, wie die Abläufe in einer Kanzlei organisiert sind. Aber nehmen wir mal an, man gründet später eine eigene Kanzlei – woher das Wissen um die Abläufe nehmen? Oder – wenn man schon Erfahrungen als angestellter Anwalt gesammelt hat – woher die Gewissheit nehmen, dass die erlernten Abläufe nicht nur praktikabel, sondern auch optimal sind? Für eine solche Analyse bedarf es eines Schemas, an dem man die eigene Funktionalität messen kann – dieses liefert Heussen mit dem vorgelgten Werk!
Heussen greift die Veränderungen in der täglichen Arbeitswelt auf, seziert die Anforderungen an Anwälte messerscharf und gibt Lösungsansätze, ohne dabei oberlehrerhaft oder altklug zu wirken. Einige Themen – wie etwa die Verwendung von Mindmapping-Software statt Papier und Bleistift, oder die Nutzung von Martphones und ähnlichen – erscheinen für den heutigen Studenten als sinnlose Hinweise, nutzen sie dieses doch schon privat oder zur Organisation des Studiums. Wohl wahr, aber zu kurz gedacht! Nach der Lektüre erschließen sich interessante Ansätze, Möglichkeiten und Sichtweisen, die so vielleicht nicht auf der Hand liegen.
Wenn es auch weder fürs erste noch für das zweite Staatsexamen relevant ist, so kann man die Lektüre guten Gewissens empfehlen – dümmer wird dadurch keiner. Die Sprache ist verständlich, der Druck augenfreundlich und das vermittelte Wissen allgemein gültig.
In diesem Sinne: non scholae, sed vitae discimus
[rating:4]