Meyer-Ladewig: EMRK Europäische Menschenrechtskonvention
Der inzwischen in 3. Auflage vorliegende Handkommentar von Meyer-Ladewig beschäftigt sich mit den Vorschriften der Europäischen Menschenrechtskonvention.
Inhaltlich wird diese dem Studierenden vor allem im Völkerrecht bei dem Thema des Menschenrechtsschutzes begegnen. Dadurch, dass die EMRK und die Protokolle in Deutschland unmittelbar anwendbares Recht sind, kann sie einem auch generell im öffentlichen Recht über den Weg laufen. In der Presse war dies in der Vergangenheit häufig bei Klagen vor dem EGMR über Vaterschaftsrechte und angemessene Verfahrenslängen der Fall. Besondere Aufmerksamkeit hat außerdem die Entscheidung zur Sicherungsverwahrung und die zu unzulässigen Vernehmungsmethoden im Fall des Kindermörders Gäfgen erfahren. Wie sich hieran zeigt, nimmt die Bedeutung der EMRK in Urteilen und Öffentlichkeit immer mehr zu. Umso wichtiger ist es, dass die Möglichkeit besteht, sich ihre Inhalte klar erschließen zu können. Dies ist mit dem vorliegenden Werk besonders gut gelungen.
Da die Auslegung der EMRK besonders rechtsprechungsbezogen (EGMR) erfolgt, stellt dieser tatsächlich sehr handliche Handkommentar eine ideale Möglichkeit dar, die Regelungen verstehen zu lernen. In dem Kommentar werden die Rechte der Konvention entsprechend so vorgestellt, wie sie von der Rechtsprechung geprägt wurden.
Der Aufbau des Kommentars ist klar und nachvollziehbar. Positiv ist, dass trotz der Überschaubarkeit jeder Artikel über ein Inhaltsverzeichnis verfügt, sodass der Benutzer nicht unnötig lange nach für ihn relevantem Wissen suchen muss. Die Kommentierung erfolgt umfassend und weist auch Bezüge zum nationalen Recht auf. Zudem ist er sehr aktuell.
Zu empfehlen ist dieser Kommentar allen Studierenden des Schwerpunktbereiches Europa- und Völkerrecht, die sich eingehender mir der EMRK auseinandersetzen möchten. Zudem sei der Bibliothek angeraten, weitere Exemplare des Kommentars bereitzustellen, da die aktuellen Auflagen dauerhaft vergriffen sind, was auch in der wissenschaftlichen Praxis die Relevanz dieses Werks zeigt.
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