Brox/ Walker – Zwangsvollstreckungsrecht

Hans Brox, Wolf-Dietrich Walker
Zwangsvollstreckungsrecht

Das Zwangsvollstreckungsrecht gehört im universitären Studium zwar zu den Pflichtfächern, die Bedeutung, die ihm seitens der Studenten beigemessen wird, entspricht dem jedoch häufig nicht. Denn die zivilrechtlichen Scheine können auch in Vorlesungen erworben werden, die deutlich mehr Anteil am Prüfungsstoff der ersten juristischen Prüfung haben, während in diesem Zusammenhang das Zwangsvollstreckungsrecht so die landläufige Meinung vieler Studenten nur in der sogenannten ZPO-Zusatzfrage eine Rolle spielen wird. Im klaren Gegensatz dazu steht allerdings die Tendenz, für Examensklausuren einen zivilprozessualen Einstieg bzw. Aufhänger zu wählen. Gewiss werden sich auch nach diesen mahnenden Worten viele Studenten fragen, ob sie deshalb wirklich ein Lehrbuch brauchen oder ob es nicht ein paar Schemata richten werden. Hier aber sollte der Blick ein wenig in die Zukunft schweifen, nämlich hin zum Referendariat, welches ohne vertiefte Kenntnisse des Zwangsvollstreckungsrechts nicht erfolgreich absolviert werden kann. Auf die Frage, was die erste juristische Prüfung denn nun mit dem Referendariat und mit der Frage nach der richtigen Vorbereitung im Zwangsvollstreckungsrecht zu tun hat, lautet die einfache Antwort: Wer gleich in das passende Lehrbuch investiert, der kann viel Geld sparen und auf Anhieb für beide Ausbildungsabschnitte ein gutes Werk anschaffen.

Ein Klassiker in der Ausbildungsliteratur zum Zwangsvollstreckungsrecht stammt von zwei Autoren, deren Werke wohl jeder Student während unzähliger Stunden des Lernens für Prüfungen im Zivilrecht kennen- und nicht selten schätzen gelernt hat, nämlich Hans Brox und Wolf-Dietrich Walker, deren Werk „Zwangsvollstreckungsrecht“ in der zweiten Jahreshälfte 2008 in der 8. Auflage neu erschienen ist. Mit einem Umfang von weit über 800 Seiten und einem Preis von 48 Euro werden sich nun sicherlich viele Studenten, die ausschließlich das Pflichtfach Zwangsvollstreckungsrecht belegen und keinen entsprechenden Schwerpunktbereich studieren fragen, ob ein derart großes Werk auch ihnen nützlich sein kann. Referendare hingegen werden die Frage stellen, ob das Lehrbuch denn auch genügend Praxisbezüge aufweist, um ihnen eine Hilfe sein zu können.

Die Antworten auf diese Fragen lauten allesamt gleich, denn das Werk bietet eine Vielzahl von vollständigen Prüfungsschemata zu jedem Rechtsbehelf, eine Vielzahl von kleinen veranschaulichenden Fallbeispielen und vor allem einen absolut konsequenten Aufbau, der Stück für Stück in das Zwangsvollstreckungsrecht einführt und das mit erstaunlicher Leichtigkeit, obwohl es den Ausführungen an Tiefgang nicht mangelt. Die Leichtigkeit ist auch dem klaren und verständlichen Stil der Autoren geschuldet, der eine scheinbar abstrakte Materie schnell sehr lebendig wirken lässt. So ist für jede Phase der universitären Ausbildung bereits die Voraussetzung geschaffen entweder durch das vollständige Durcharbeiten des Werkes oder das gezielte Bearbeiten der wichtigsten examensrelevanten Rechtsbehelfe den Grundstein für ein gutes Gelingen zu legen. Der Referendar profitiert gewiss ebenso von diesen Stärken und erhält so das richtige Werk zur Vertiefung vor und während seiner Zivilrechtsstation und wird darüber hinaus von den zahlreichen ausgefüllten Formularen aus der Vollstreckungspraxis positiv überrascht werden. So lohnt sich die Anschaffung des Werkes bereits im Studium, denn zugleich erwirbt man die ideale Grundlage auf diesem Gebiet für das Referendariat. Studenten entsprechender Schwerpunktbereiche kommen um dieses Lehrbuch ohnehin nicht herum.

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