Wehr: Examens-Repetitorium Polizeirecht
„Und womit wiederhole ich jetzt nochmal den gesamten Stoff?“ – eine Frage, die der/die Examenskandidat/in sich in seinem/ihrem Lernalltag wohl des Öfteren stellt. Eine Antwort in Bezug auf das Gefahrenabwehrrecht hält jetzt das „Examens-Repetitorium Polizeirecht“ vom C.F.Müller Verlag, erschienen im Rahmen der Unirep Jura Reihe, parat.
Das Werk eröffnet dem/der Studenten/in auf knapp 160 Seiten die Möglichkeit seine/ihre bereits erarbeiteten Kenntnisse zu vertiefen und diese mit examensspezifischem Wissen anzureichern. Der Verfasser, Matthias Wehr führt dabei den Prüfling durch das gesamte examensrelevante allgemeine Gefahrenabwehrrecht.
Das Lehrbuch umfasst anfängliche Erklärungen grundlegender Begrifflichkeiten bis hin zur Aufbereitung detaillierter Einzelfallproblematiken. Dabei gelingt es dem Autor hervorragend sich nicht in ausschweifenden Darstellungen spezieller Streitständen zu verlieren, sondern die klausurrelevanten Konstellationen mit einem breitgefächerten Repertoire an Fallbeispielen zu vernetzen. Diese sind dabei im Hinblick auf das bevorstehende Staatsexamen bewusst an die bekannte Rechtsprechung angelehnt, wodurch der Prüfling automatisch mit den relevanten Entscheidungen vertraut wird.
Insbesondere im 2. Teil wird deutlich, dass es eines der Hauptanliegen des Werkes ist, den/die Student/in darauf zu schulen, dass er/sie in der Prüfungssituation den Sachverhalt mit bekannten Fallkonstellationen assoziieren und sein/ihr Wissen in die Klausur logisch transferieren kann. Diesem Aspekt wird auch an weiteren Stellen besondere Beachtung geschenkt.
Insbesondere beim Aufbau findet sich die Überlegung wieder, indem er sich strukturell der Bearbeitung einer juristischen Klausur im öffentlichen Recht annähert d.h. einer inhaltlichen Auseinandersetzung mit der jeweils einschlägigen Rechtsgrundlage, folgt eine Untersuchung ihrer formellen sowie materiellen Rechtmäßigkeit.
In den jeweils benannten Prüfungspunkte findet dann die Erörterung der typischen Schwierigkeiten statt. In diesem Kontext gilt es allerdings anzumerken, dass für eine effektive Arbeit mit dem Buch von dem/der Studenten/in bereits ein grundlegendes Verständnis im Polizeirecht und gesamten öffentlichen Recht vorausgesetzt wird. Dies wird sowohl darin deutlich, dass Fachbegriffe nicht mehr ausführlich hergeleitet werden, als auch in Tatsache, dass von Übersichten und Schemata im Vergleich zu Anfängerliteratur nur spärlich Gebrauch gemacht wird. Daher würde ich das Buch primär für die Examensvorbereitung empfehlen, also genau dem anvisierten Adressatenkreis.
Für Studenten in der Endphase ist das Buch meiner Ansicht nach optimal, gerade weil es seinen Fokus punktuell auf die prüfungsrelevanten Bereiche legt und diese mit weiteren Themen des öffentlichen Rechts verknüpft. Mithin kann ich eine Auseinandersetzung mit der in Rede stehenden Lektüre jedem Examenskandidaten ans Herz legen.
[rating: 4]