Klimke: Grundlagen Fälle Strafrecht BT Vermögensdelikte
Skripten und Lehrbücher sind für jeden Jurastudenten selbstverständliche Wegbegleiter und dank der breiten Auswahl wird jeder Lerntyp sein passendes Gegenstück finden. Schaut man allerdings genauer hin, so fällt einem schnell ein entscheidendes Problem auf: Zwar wird das Wissen auch anhand von kleineren Fällen vermittelt, die je nach Autor auch durchaus aufwändig und gut strukturiert gelöst werden, aber in den meisten Fällen die konkrete Fallbearbeitung nicht soweit veranschaulichen, dass der Leser ohne weitere Schwierigkeiten den Schritt vom Lernen in die Fallbearbeitung schafft. Diese Lücke schließen zu können rühmen sich eine große Zahl von Fallbüchern oder Sammlungen typischer Standardprobleme oder aufbereiteten Klausursammlungen, meist aus gleichem Hause erhältlich wie der persönliche Favorit aus dem Bereich Skript oder Lehrbuch. Bevor man aber blind zur gewohnten Marke greift, sollte man wieder eine sorgfältige Auswahl treffen und prüfen, welches Werk dem eigenen Lerntyp entspricht und sich in das eigene Lernkonzept möglichst gut einfügt.
Gerade die Fallbearbeitung im Strafrecht, insbesondere im Bereich der Vermögensdelikte mit seinen vielen Abgrenzungsproblemen und Definitionen bietet sich eine Kombination aus allgemeinem Lernmaterial und konkreter Fallbearbeitung für das erfolgreiche Lernen an. Mit seinem günstigen Preis bietet sich Grundlagen Fälle Strafrecht BT Vermögensdelikte des Autors Olaf Klimke, 2007 in der neuen Reihe Grundlagen Fälle bei Alpmann/Schmidt erschienen, an. 35 Fälle, aufgeteilt auf insgesamt 12 Straftaten bilden die Basis. Jede Straftat wird mit einem Prüfungsschema eingeleitet, welches konsequent auf die typischen Klausurprobleme angewandt wird. Sämtliche Fälle werden vollständig ausformuliert im Gutachtenstil bearbeitet und vermitteln neben dem bedeutenden inhaltlichen Wissen auch die notwendigen Kenntnisse über die richtige Schwerpunktsetzung und erleichtern in künftigen Klausuren das Zeitmanagement spürbar. In diesem Zusammenhang macht sich positiv bemerkbar, dass den Lösungen der gebotene Umfang eingeräumt wird und ausschließlich solche Punkte kurzgefasst werden, die der Leser in der eigenen Klausur ebenfalls in dieser Kürze darstellen müsste.
Kurze Stichworte am Textrand gliedern die Falllösungen zusätzlich und ermöglichen dem Leser auch während des Lernens mit einem Lehrbuch oder Skript zusätzlich Rückgriff auf veranschaulichende Fälle zu nehmen. Auch für Hausarbeiten ist das Fallbuch als Quelle geeignet, da zu jedem Fall eine Fundstelle angegeben wird, wo dieser nachgelesen werden kann.
Geeignet ist das Fallbuch für alle, die während des regulären Studiums neben der Arbeitsgemeinschaft auch zu Hause intensiv die Fallbearbeitung trainieren wollen und das nicht sofort an großen Fällen, sondern an problembezogenen mittleren Fällen tun möchten, lohnt sich der genaue Blick. Auch als Grundlage für das Durcharbeiten echter Klausuren bietet sich das Fallbuch an, auch wegen seines hervorragenden Preis-Leistungs-Verhältnisses.
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