Brunner – Abschlussverfügung der Staatsanwaltschaft
Die staatsanwaltliche Abschlussverfügungsklausur gehört zu den klassischen Examensklausurentypen, die der Referendar unbedingt beherrschen muss. Ein Klassiker der Ausbildungsliteratur zu diesem Klausurtypus ist das 2008 in der nunmehr 10. Auflage erschienene Werk „Abschlussverfügung der Staatsanwaltschaft – Eine Anleitung für Klausur von Praxis“ von Raimund Brunner. Auf knapp 90 Seiten behandelt der Autor das Rüstzeug, das der angehende Volljurist benötigt, um auch diese ihm aus dem universitären Studium noch völlig unbekannte Klausurart mit Erfolg bewältigen zu können.
Nach der Einführung in die Grundlagen für die Bearbeitung einer staatsanwaltlichen Abschlussverfügungsklausur widmet sich der Autor des weiteren der Erhebung der öffentlichen Klage, der Anklageschrift, dem Strafbefehlsantrag, der vorläufigen Einstellung des Verfahrens sowie der endgültigen Einstellung des Verfahrens und dem Schicksal des Verfahrens beim Tod des Beschuldigten. Besonders erwähnenswert und positiv hervorzuheben ist die enthaltene Musterklausur samt Lösung, welche es dem Referendar ermöglicht nach der Durcharbeitung des Lehrbuchs das erworbene Wissen abzuprüfen.
Wie schon die anderen in unseren Rezensionen besprochenen Werke Ziegler „Das Strafurteil“ und Soyka „Die Referendarstation bei der Staatsanwaltschaft“ aus der Reihe „Referendarpraxis“ vermag auch das vorliegende Werk durch den klaren präzisen Stil seines Autors dem Referendar die Einarbeitung in die Materie entscheidend zu erleichtern. Mit 18 Euro ist hingegen der Kaufpreis gemessen am Umfang des Lehrbuchs dennoch ein wenig zu hoch ausgefallen, so dass die Gesamtwertung aufgrund des so lediglich befriedigenden Preis-Leistungs-Verhältnisses geringer ausfällt. Wer hingegen ausschließlich auf die inhaltliche Qualität bedacht ist und dabei den Preis zu vernachlässigen vermag, dem sei Brunners Werk unbedingt ans Herz gelegt, alle anderen sollten es in jedem Fall in ihre Auswahl aufnehmen.
[rating:3.5]
