Russack: Die Revision in der strafrechtlichen Assessorklausur
Die strafrechtlichen Assessorklausuren halten für den Referendar aufgrund der Vielfalt der Möglichkeiten, welche die Prüfer bei der Klausurgestaltung haben, große Herausforderungen bereit, deren Bewältigung der angehende Volljurist nicht allein in der täglichen Stationspraxis zu erlernen vermag. Entsprechend wichtig sind spezielle Lehrbücher, die sich den einzelnen Klausurtypen annehmen und es dem Referendar ermöglichen, sich wirklich umfassend auf das zweite Staatsexamen vorbereiten zu können.
Das bekannte Standardwerk „Die Revision in der strafrechtlichen Assessorklausur“ von Marc Russack ist in der nunmehr 5. Auflage im zweiten Quartal 2009 erschienen. Wer nun den Eindruck gewinnt, hier solle nur das schnelle Geld mit jährlichen Neuauflagen gemacht werden, der irrt. Schon in seinem Vorwort gibt der Autor offen zu, dass eine Neuauaflage sehr bald zu erwarten sein wird, da er auf die Freigabe von entsprechenden Klausuren durch das Landesjustizprüfungsamt von Nordrhein-Westfalen die jeweiligen Revisionsexamensklausuren noch nicht freigegeben hat. Dennoch sind auch in diesem Werk wieder neue Klausuren berücksichtigt worden. Dementsprechend hat jeder Referendar, der sich derartigen Aufgabenstellungen im zweiten Staatsexamen zu stellen hat, die Möglichkeit sich zum richtigen Zeitpunkt für den Kauf des Werkes zu entscheiden.
Nach einer kurzen Einleitung, welche dem Leser die Examensrelevanz von strafrechtlichen Assessorklausuren mit dem Schwerpunkt auf der Revision verdeutlicht, erläutert der Autor kurz, aber präzise die Zulässigkeit einer Revision. Naturgemäß liegt der Schwerpunkt des Lehrbuchs auf deren Begründetheit. Um möglichst viel Gewinn aus der Arbeit mit diesem Lehrbuch zu ziehen, empfiehlt es sich, vorher intensiv Grundkenntnisse der Strafprozessordnung einschließlich der entsprechenden Klausurbearbeitung erworben zu haben. Erleichtert wird die Arbeit mit diesem Lehrbuch spürbar durch den klar verständlichen Stil des Autors, dessen Verzicht auf unnötige Details bei der Darstellung der Klausurprobleme der Übersichtlichkeit sehr zu Gute kommt. So wird die auf den ersten Blick sehr trockene Abarbeitung einzelner Klausurprobleme sehr schnell zu einer gut zu bewältigenden Herausforderung, die dankenswerter Weise nicht von unnötigen Frustmomenten beeinträchtigt wird. Zwar verzichtet der Autor auf die Darstellung einzelner kompletter Klausurlösungen, wie man sie in einem Fallbuch findet, dennoch geben zahlreiche Beispiele Aufschluss darüber, wie das jeweilige Problem in der Klausur anzutreffen sein könnte. So ist denn auch der Preis von 19,50 Euro zwar sicher kein Schnäppchen verglichen mit anderen Lehrbüchern, dennoch tätigt der Referendar mit der Anschaffung eine lohnenswerte Investition, so dass hier eine eindeutige Kaufempfehlung auszusprechen ist.
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