Lüke/ Hau – Prüfe Dein Wissen – Zwangsvollstreckungsrecht
Auf dem Weg zum ersten Staatsexamen bereitet das Zwangsvollstreckungsrecht vielen Studierenden große Mühe und so ist es in der Examensvorbereitung vergangener Juristengenerationen nicht selten dem sogenannten „Lernen auf Lücke“ zum Opfer gefallen. Dabei darf man nicht übersehen, dass auch zivilprozessrechtliche Fragestellungen Bestandteil der zivilrechtlichen Examensklausuren sein können, sei es als zivilprozessuale Zusatzfrage oder direkt im Rahmen der zivilrechtlichen Fallbearbeitung. Man tut daher gut daran sich also nicht abschrecken zu lassen, sondern sich dieser Herausforderung zu stellen. Wer die ersten Hürden nimmt, wird schnell merken, dass es durchaus möglich ist, eine Prüfung im Zwangsvollstreckungsrecht erfolgreich zu bestehen. Während für die Pflichtfachvorlesung ein gutes Lehrbuch meist ausreichend auf die Prüfung vorbereitet, sind Studierende entsprechender Wahlschwerpunkte unbedingt auf ein ergänzendes Fallbuch angewiesen.
Hierbei verfolgt der Autor Hau mit dem von Gerhard Lüke begründeten Werk „Zwangsvollstreckungsrecht“ aus der Reihe „Prüfe dein Wissen – Rechtsfälle in Frage und Antwort“, 2008 in der dritten Auflage im Verlag C.H. Beck erschienen, einen Ansatz, der nahtlos an ein solches Lehrbuch anknüpft. Insgesamt 374 Fragen, darunter viele kleine Fälle, stehen dem Leser zur Verfügung, um das Gelernte zu kontrollieren und zu vertiefen. Hier steht der Student auch schon vor der wichtigen Entscheidung, welches Konzept seinen Bedürfnissen am Besten entspricht. Denn Prüfungsschemata oder größere Fälle, die man zunächst selbst löst und dann anhand einer vorgefertigten Lösung kontrolliert bietet Schlüters Werk nicht. Hingegen sind die umfangreichen Detailfragen und Antworten, häufig auch in Gestalt eines kleinen Falls, so erschöpfend, dass die Anfertigung eigener Karteikarten parallel zum Vorlesungsverlauf oder der Lehrbuchlektüre entscheidend erleichtert wird.
Neben diesen unbestreitbaren Qualitäten darf allerdings auch nicht übersehen werden, dass aufgrund des letztlich doch gewaltigen Umfangs des Werkes und dem Umstand, dass die vorherige Durcharbeitung eines Lehrbuchs zwingende Voraussetzung ist, um Gewinn aus der Arbeit mit diesem Werk zu ziehen. So droht sich der Student in der schieren Detailfülle zu verlieren und so den Blick auf das Wesentliche zu verlieren. Gleichzeitig ist diese Detailfülle für eine andere Zielgruppe ein wahrer Segen. Referendare, die in ihren Stationen zwangsläufig großen Wert auf das Zwangsvollstreckungsrechtrecht legen sollten, werden mit diesem Werk ein unschätzbar hilfreiches Nachschlagewerk an ihrer Seite haben, das schnell und erschöpfend Antworten auf das Gesuchte bereithält.
Wer auf der Suche nach einem Fall- oder Fragenbuch zum Zwangsvollstreckungsrecht ist, sollte dieses Werk unter Berücksichtigung des eingangs Gesagten in seine Auswahl nehmen.
[rating:3.5]