Brunner/ Gregor/ Brößler: Strafrechtliche Assessorklausuren mit Erläuterungen
Bereits im universitären Studium sind sie ständige und geschätzte Begleiter gewesen: Beispielklausuren aus den Sammlungen der Fachschaftsräte und den Fallsammlungen bekannter Autoren. Auch im Referendariat empfiehlt es sich nicht völlig auf dieses Lernmittel zu verzichten. Denn trotz der täglichen Begegnung mit dem praktischen Fall und dem regelmäßigen Feedback durch seinen Ausbilder sollte der Referendar doch möglichst bestrebt sein, sich einen eigenen, einheitlichen Stil zur Bearbeitung der Fälle zu erarbeiten, sofern er diesen im Rahmen seiner Arbeitsgemeinschaft und später in seinen Examensklausuren begegnet. Insbesondere zur Reflektion der Praxistauglichkeit der eigenen Lösungen während des heimischen Lernens ist daher ein gutes und möglichst vielfältiges Fallbuch von großer Bedeutung.
Aus dem Verlag Luchterhand stammt die Fallsammlung „Strafrechtliche Assessorklausuren mit Erläuterungen“ der Autoren Brunner, Gregor und Brößler, welche im Jahr 2007 in der nunmehr 6. Auflage erschienen ist. Anhand von insgesamt zehn Fällen einschließlich ausführlicher Musterlösungen, die alle Arbeitsschritte zur erfolgreichen Bearbeitung des Falles systematisch erläutern hat der Referendar hier die Möglichkeit seine Technik zu trainieren und in aller Ruhe zu analysieren, wo seine Schwächen liegen und diese konsequent zu verbessern.
Nicht selten stellen Fallsammlungen zwar eine gute Auswahl relevanter Prüfungsthemen dar, diese sind jedoch zu derart umfangreichen Klausuren zusammengefasst, dass sie beim Lernen eher hinderlich sind, da sie den Leser schlichtweg überfordern und ihm keine an seinen Bedürfnissen ausgerichtete Vorbereitung mehr ermöglichen. Diesen Fehler haben die Autoren konsequent vermieden und so stellen sich die zehn Musterklausuren zwar als zu Recht anspruchsvoll dar, aber stets in einem Umfang, der ihre Durcharbeitung empfehlenswert und sinnvoll macht.
Mit einem Kaufpreis von 20 Euro ist die Fallsammlung zwar nicht ganz preiswert, dennoch ist sie dank der dargestellten Qualitäten für die Referendarausbildung in der Strafstation eine sinnvolle Investition.
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