Schwab: Familienrecht
Der Klassiker unter den Familienrechtlehrbüchern, Schwab – Familienrecht erschien Ende des Jahres 2008 in seiner nunmehr 16. Auflage in der Reihe „Grundrisse des Rechts“.
Während die Anschaffung der 15. Auflage vor allem für Neueinsteiger zu den Pflichtkäufen gehörte, sofern sie bereits die 14. Auflage besaßen, ist die 16. Auflage bedingt durch die vielen gesetzlichen Änderungen im Bereich des Familienrechts für jeden Studenten und Referendar, der sich mit dieser Materie beschäftigt höchstinteressant, da sämtliche Änderungen vom Autor eingearbeitet wurden und das Werk somit zu den wohl aktuellsten Lehrbüchern gehört, die derzeit zu haben sind.
Zunächst mag der Umfang des Werkes von knapp 480 Seiten Zweifel daran aufkommen lassen, ob wie es der Reihentitel „Grundrisse des Rechts“ verspricht. hier wirklich eine Konzentration auf die Grundrisse gelungen ist, aber schon nach kurzem Einlesen fällt wohltuend auf, dass eine übersichtliche Gliederung und eine sich ganz an den Wünschen der Studenten orientierende Schreibe des Autors den Leser an die Hand nehmen und so wirklich ein leichter Einstieg in die Materie gewährleistet wird und dabei die notwendige Tiefe nicht vermissen lässt.
Angefangen bei der familienrechtlichen Einordnung des Verlöbnisses, der Eheschließung und deren wirtschaftliche Konsequenzen für die Ehepartner bis hin zur Scheidung wird ein erster Schwerpunkt auf rund 200 Seiten gesetzt, angereichert mit umfangreichen Literatur- und Rechtsprechungshinweisen und Beispielen gelingt es dem Leser schnell sich in das Thema einzuarbeiten. Die Zusammenfassung wichtiger Aufsätze und Urteile im jeweiligen thematischen Zusammenhang gelingt dem Autor in vorbildlicher Weise und löst so das Versprechen „Grundrisse des Rechts“ in vollem Umfang ein.
Der zweite große Schwerpunkt wird dem Kindschaftsrecht gewidmet, dem die genannten Qualitäten ebenso zu Gute kommen. Dagegen recht kurz abgehandelt werden die Bereiche Vormundschaft, Pflegschaft und Betreuung, die nichteheliche Gemeinschaft sowie die eingetragene Lebenspartnerschaft. Zumindest im Wahlschwerpunkt empfiehlt es sich zur Vertiefung dieser Aspekte auf weiterführende Literatur zurückzugreifen.
Wer sich auf eine familienrechtliche Klausur vorbereiten möchte, wird schnell feststellen, dass feste Prüfungsaufbauten im Familienrecht nicht in der Weise existieren, wie sie dies in anderen zivilrechtlichen Fächern tun. Gleichwohl ist es Schwab gelungen die verschiedenen häufigsten Konstellationen, denen der Student im Familienrecht begegnet, so darzustellen, dass nach kurzer Zeit klar ersichtlich wird, wie hier Ursache und Folge miteinander in Einklang zu bringen sind, so dass auch Studenten aber auch Referendare abseits entsprechender Wahl- bzw. Interessenschwerpunkte die Bewältigung familienrechtlicher Fallgestaltungen schaffen werden.
Auch in der neuen Auflage stellt Schwabs Werk somit unangefochten die Referenz unter den familienrechtlichen Lehrbüchern dar. Sowohl seine inhaltliche Qualität als auch der verhältnismäßig günstige Preis machen das Werk zu einem Pflichtkauf, den der Leser nicht bereuen wird.
[rating:5]